850 Wörter [ 11 Screenshots ] [ 27 Versionen ] [ 5 Weblinks ] - Aktualisiert: 2023-12-22 Seite erstellt: 2001-09-29 [SB]
OpenBSD
OpenBSD stammt von NetBSD 1.0 (1994) ab und spaltete sich im Oktober 1995 durch das mitwirken von Theo de Raadt in eine eigenständige Distribution. Leitfigur dieses Betriebssystems ist ein Kugelfisch namens Puffy. OpenBSD gilt als sicherstes OpenSource Betriebssystem und steht unter der BSD Lizenz. Durch "Secure by Default" und CodeAudits setzt OpenBSD auf eine sichere Grundlage. In der Standard-Installation sind alle unwichtigen Dienste deaktiviert. Im Sommer des Jahres 1996 begann dieses Projekt mit einem aufwendigen, systematischen Sourcecode-Audit durch verschiedene Techniken. Auf diese Weise wurden in vertretbarer Zeit tausende Sicherheitsfehler und andere Softwarefehler im Quellcode entdeckt und behoben. Um den hohen Sicherheitsanspruch zu erhalten, arbeiten stetig 6 bis 12 Mitglieder im Team weiter an der Suche und Behebung von neuen Sicherheitslücken, oft bevor diese entstehen oder bekannt werden. Die Bezeichnung von Geräten wie Festplatten im "/dev" Verzeichnis folgen einem eigenen Schema. So wird z.B. die erste Partition auf der ersten IDE-Festplatte als wd0a bezeichnet, die zweite Partition heisst wd0b.Am 17.04.2003 wurde bekanntgegeben, dass die Entwicklung von OpenBSD nicht mehr durch die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) gefördert wird. Wenige Tage später wurde von Vertretern der University of Pennsylvania die finanzielle Unterstützung für das Projekt ebenfalls gestoppt, der jährliche Entwicklerkongress Hackathon muß damit ohne bezahlte Unterkünfte für die Teilnehmer auskommen. Die Finanzierung stützt sich jetzt wieder wie zuvor auf Spenden und Verkäufe von CD-ROM und Merchandising Artikel.
Das OpenBSD Team entwickelte ebenfalls OpenSSH, eine freie Variante des bekannten Protokolls. OpenBSD wird bevorzugt als Betriebssystem für Services im Netzwerk eingesetzt und ist für viele Plattformen verfügbar. Das Softwarespektrum lässt sich durch die optionale Binärkompatibilität zu Linux, FreeBSD, BSD/OS, SVR4 (inklusive Solaris) und IBCS2 Binaries erweitern.
Am 2007-07-25 wurde die vollständige Gründung der OpenBSD Stiftung in Kanada bekannt gegeben. Der Zweck ist die Unterstützung des OpenBSD Projekt und den damit verbundenen Projekten wie OpenSSH, OpenBGPD, OpenNTPD und OpenCVS.
OpenBSD Release 3.6
Hinzu kamen der SMP-Support für i386 und AMD64 Systeme, neue Hardware-Treiber, Unterstützung von USB 2.0 sowie zahlreiche Sicherheits- und Bugfixes.
OpenBSD Release 3.7
In diesem neuen Release wurden zahlreiche Bugfixes und Sicherheitskorrekturen vorgenommen sowie Verbesserungen bei der Hardware-Unterstützung realisiert. Den gcc gibt es jetzt in Version 3.3.5, als X-Window-Server zur Darstellung der Benutzeroberfläche kommt Version 6.8.2 von X.org und alternativ XFree86 3.3.6 zum Einsatz. Neue Hardware-Plattformen sind die Zaurus-PDAs und die Workstation O2 von SGI (64-bit, MIPS).
OpenBSD Release 3.8
- neue Treiber für Netzwerkkarten, SCSI- und RAID-Controller
- UDF-Dateiformat für DVD
- Funktionen wie malloc und libc neu programmiert
- NFS Leistungsfähigkeit optimiert
OpenBSD Release 4.1
- Unterstützte Hardware-Plattformen erweitert und verbessert, Version für Landisk-Systeme mit SH4-CPUs, SPARC64-Unterstützung für UltraSPARC III verbessert
- Unterstützung für USB-Controller, Netzwerktreiber, Festplattencontroller und Mobilgeräte verbessert
- Aktualisierung der Software OpenSSH 4.6, DNS-Server Bind 9.3.4 und X.org 6.9.0
MirOS BSD ist ein Derivat von OpenBSD. Sein Ursprung liegt in dem von Thorsten Glaser entwickelten Patchkit mit dem Namen BSD-mirabile für OpenBSD. Das erste Release war am 11.10.2002. Das Patchkit entwickelte sich zu einer eigenständigen Betriebssystem-Distribution. Bisher arbeiten noch wenige Personen an diesem Projekt. Es existieren bereits portierter Sourcecode für die x86 und Sparc Plattform, weitere Portierungen sind geplant. Im Unterschied zu OpenBSD wurde MirOS um wenig genutzten Code erleichtert. Als Sprache wird nur Englisch unterstützt, es gibt kein Support für NLS (National Language Support). Wo es angebracht ist, wurde viel Code von NetBSD und weniger Code von FreeBSD in das Projekt einbezogen. Es findet eine häufige Synchronisation mit dem OpenBSD Quellcode statt, mit dem NetBSD Code etwas weniger häufig. MirOS ist bisher als Betriebssystem für den Bereich der Kommunikationsserver, Router und Entwicklerdesktop vorgesehen.
emBSD ging aus dem OpenBSD Projekt hervor und wurde besonders auf eine geringe Installationsgröße optimiert. Dieses Betriebssystem ist primär als Router und Firewall geeignet. Es benötigt nichteinmal eine Festplatte, eine CompactFlash-Karte mit 32 MByte Speicherplatz ist ausreichend. Version 1.0 war im März 2001 fertig, Version 1.1 wenig später im Mai 2001.
Anonym.OS ist eine OpenBSD 3.8 Distribution die auf einer Live-CD speziell für den anonymisierten und verschlüsselten Internetzugang ausgerichtet ist. Nach dem booten von CD-ROM müssen im Textdialog nur ein paar Fragen zum Internetzugang beantwortet werden bevor die Internetverbindung hergestellt wird. Als Anwendungen stehen der Firefox Internetbrowser sowie ein E-Mail und Instant Messaging Programm bereit. Das Betriebssystem wurde gegen Angriffe gehärtet und um unnötige Dateien und Dienste erleichtert. Der Kernel wurde für die Sicherheit gepatcht, viele verschlüsselte Internet-Protokolle werden unterstützt. Der Datenverkehr sowie Inhalt wird gefiltert und über den Anonymisierungsdienst Tor transportiert. Um das Betriebssystem schon im Ansatz vor Angriffen zu schützen wurde der Network Fingerprint zur Verschleierung so verändert, das es als Windows XP Betriebssystem mit SP1 erkannt wird. Die Idee zu diesem Projekt entstand im März 2005 durch Taylor Banks. Auf der Hacker Convention ShmooCon im Januar 2006 stellten die Mitglieder von kaos.theory diese Live-CD offiziell vor.
OliveBSD ist eine OpenBSD Live CD von Gabriel Paderni. Die erste Version wurde am 18.02.2006 veröffentlicht und als ISO-Image zum Download bereitgestellt. Diese Distribution enthält nur die wichtigsten Anwendungsprogramme und setzt auf den schlanken Window Manager IceWM. Mit dabei sind der Mozilla Thunderbird E-Mail Client und Firefox Browser. Gimp sorgt für die Bildbearbeitung und XMMS für die Wiedergabe von Multimedia Dateien.
Datum - Version
1995 Okt. - OpenBSD 1.01996 Okt. - OpenBSD 2.01997 Juni - OpenBSD 2.11997 Dez. - OpenBSD 2.21998 Mai - OpenBSD 2.31998 Dez. - OpenBSD 2.41999 Mai - OpenBSD 2.51999 Dez. - OpenBSD 2.62000 Juni - OpenBSD 2.72000 Dez. - OpenBSD 2.82001 Juni - OpenBSD 2.92001 Dez. - OpenBSD 3.02002 Mai - OpenBSD 3.12002 Nov. - OpenBSD 3.22003 Mai - OpenBSD 3.32003 Nov. - OpenBSD 3.42004 Mai - OpenBSD 3.52004 Nov. - OpenBSD 3.62005 Mai - OpenBSD 3.72005 Nov. - OpenBSD 3.82006 Mai - OpenBSD 3.92006 Nov. - OpenBSD 4.0, verbesserte Hardwareunterstützung, aktualisierte Software2007 Mai - OpenBSD 4.12007 Nov. - OpenBSD 4.2, mehr Gerätetreiber, mehr Plattformen werden unterstützt2008 Mai - OpenBSD 4.32008 Nov. - OpenBSD 4.42009 Mai - OpenBSD 4.5