796 Wörter [ 28 Versionen ] [ 5 Weblinks ] - Aktualisiert: 2021-10-06 Seite erstellt: 2001-10-01 [SB]
Unix Open Group
Die Open Group entstand aus dem Zusammenschluss der X/Open Company Ltd. und Open Source Foundation im Jahr 1996. Es ist ein neutrales, internationales Konsortium mit mehr als 200 Mitgliedern. Die IT DialTone Initiative stellt sich die Aufgabe dafür zu sorgen, dass das Internet im Kern offen bleibt um eine Basis für die weltweite Sicherheit und Zuverlässigkeit zu schaffen. Die Open Group kooperiert bei Forschung und Entwicklung von nicht proprietären Technologien und Spezifikationen um mittels individueller Tests und neuer Vorgehensweisen für eine garantierte Kompatibilität von kommerziellen Produkten zu sorgen.Unix ist seit 1994 eingetragenes Markenzeichen der Open Group.
Die neun Sponsoren der Open Group sind Digital Equipment Corporation, Hewlett Packard, Siemens Nixdorf Informationssysteme AG, Fujitsu Limited Inc., Hitachi Limited, IBM Corporation, NCR Corporation, Novell, Inc. und Sun Microsystems Inc. Die Open Group zertifiziert die UNIX System Varianten von Herstellern, ob diese UNIX 95 respektive UNIX 98 kompatibel sind. Dazu gehört standardmässig Java VM Support, 64-Bit Code, CDE GUI, konforme Threads, Netzwerkunterstützung, Standard Protokolle und Dienste.
Unix Familie

Der Mutterkonzern von Bell Labs, AT&T durfte wegen Monopolbestimmungen nicht in das Computergeschäft einsteigen, der SourceCode von UNIX wurde deswegen zunächst kostenlos ausgegeben. Für die Derivate musste ein anderer Name als Unix wegen dem Markenschutz verwendet werden. Nach einer Umstrukturierung änderte sich dies jedoch und AT&T bot ab 1981 das UNIX System III selbst an. Unix wurde von den Bell Laboratorien und Western Electric weiterentwickelt und erreichte durch seine hohe Anpassungsfähigkeit steigende Beliebtheit auf Mikrocomputern der oberen Leistungsklasse. Es verfügte über mehr als 200 Konsolenbefehle und umfangreiche Dienstprogramme in C. Mit der hohen Portabilität sind Programme ohne viele Änderungen auf verschiedene Rechnertypen wie die m86k Architektur übertragbar.
Inzwischen hatten sich die Berkeley-Universität und DARPA das UNIX Konzept angenommen und es 1978 grundlegend geändert in das BSD-UNIX übertragen. BSD-Unix kennt im Gegensatz zum AT&T-UNIX Paging, TCP/IP und etliche Standard-Hilfsprogramme. Um das auseinander laufen der beiden UNIX Varianten zu verhindern, wurde gemeinsam der POSIX-Standard verabschiedet. IBM, DEC und HP glaubten aber, AT&T käme dabei zu gut weg und gründeten den eigenen Standard OSF. AT&T antwortete daraufhin ebenfalls mit einem eigenen Standard UI. Schliesslich verfielen die Firmen darauf, jede für sich eine eigene UNIX-Version zu entwickeln.
A. Tanenbaum kritisierte die zunehmende Komplexität von UNIX und entwarf 1984 daher ein eigenes UNIX Derivat namens MINIX, welches als Lehrsystem ansehbar ist. Inspiriert von Minix entwickelte der Student Linus Torvalds ab August 1991 ein eigenes Betriebssystem. Er programmierte von Grund auf zunächst den Kernel, später mit stark wachsender Programmiererzahl eine umfangreiche Betriebsumgebung mit dem Namen Linux.
Durch die über 30 Jahre dauernde Weiterentwicklung können Unix verwandte Betriebssysteme auf hohe technische Fortschritte sowie die Performance, Stabilität und Sicherheit aufbauen die sich vielfach bewährt haben. Verschiedene Firmen haben nach ihren Bedürfnissen ein eigenes Unix verwandtes Betriebssystem programmiert. Dazu zählen Solaris™ von Sun Microsystems, HP-UX™ von Hewlett-Packard, AIX™ von IBM und Tru64 UNIX™ (vormals Digital Unix von DEC) von Compaq.
Merkmale
Bei allen Unix-Versionen und Derivaten lassen sich Gemeinsamkeiten feststellen. Diese sind im Detail nachfolgend aufgeführt, müssen aber nicht in vollem Umfang auf alle Variationen zutreffen.
- Dateistruktur, Gerätedateien, Mount Points
- Uneingeschränktes Multi-Tasking
- Uneingeschränkte Multi-User Fähigkeiten
- Portabilität zu anderen Plattformen
- Vielzahl an (portierbaren) UNIX Programme
- Gemeinsame Bibliotheksdateien für Anwendungssoftware (Shared, Static)
- Mikrokernel
- CLI (Command Line Interface) mit sehr hoher Anzahl an Programmen
- Hoher technischer Stand des Betriebssystem-Design, der Netzwerkimplementation
- Hohe Unterstützung durch Firmen, die Internet-Comunity für Weiterentwicklung, Fehlerbehebung
- Mehrere Bedienungsoberflächen (CDE, OpenLook, KDE, Gnome, FVWM-95)
- Hoher Marktanteil in Wissenschaft, Forschung, Entwicklung und Bildung
- Support durch Softwarehersteller oder externe Supportfirmen
- Hoher Konfigurierungsgrad, individuell je nach Aufgabengebiet anpassbar
Schwächen
- Keine einheitliche übergreifende Befehlssyntax für die Konsole
Datum - Version
1969 Sept. - UNICS (Firma AT&T)1971 Nov. - Time-Sharing System v11972 Dez. - Time-Sharing System v21973 Feb. - Time-Sharing System v31973 Nov. - Time-Sharing System v41974 Juni - Time-Sharing System v51975 Mai - Time-Sharing System v61979 Jan. - Time-Sharing System v71985 Feb. - Time-Sharing System v81986 Sept. - Time-Sharing System v91989 Okt. - Time-Sharing System v101978 - CB UNIX 11978 - CB UNIX 21979 - CB UNIX 31981 - UNIX System III1982 - UNIX System IV1983 - UNIX System V Rel. 01984 - UNIX System V Rel. 21986 - UNIX System V Rel. 3.0 (SVR3)1987 - UNIX System V Rel. 3.21988 - UNIX System V Rel. 4 (SVR4),Koop. mit Sun Microsystems1992 - UNIX System V Rel. 4.2 (SVR4.2)1993 - UNIX System V Rel. 4.2 MP (SVR4.2MP)1985 - Mach (Carnegie-Mellon University)1986 - Mach 2.01988 - Mach 2.51990 - Mach 3 (Ausgangsbasis für Darwin)1995 - Mach 4